Play’n GO und Bet365 bekommen von der griechischen Glücksspielbehörde (EEEP) eine Glücksspiel-Lizenz. Das ist eine großartige Nachricht für den Spielehersteller und den Glücksspielanbieter. Griechenland ist für Anbieter von Online-Glücksspielen ein spannender Markt, der bislang nur mäßig erschlossen ist. Griechenland gehört zu den Ländern, die sich lange Zeit gegen eine Regulierung des Online-Glücksspiels gestemmt haben. Doch im Jahr 2019 hat das griechische Parlament ein neues Glücksspielgesetz beschlossen. Auf der Basis dieses neuen Gesetzes war es möglich, im Oktober 2024 ein neues Lizenzierungssystem zu starten. Seit einigen Monaten haben Glücksspielanbieter und Spielehersteller die Möglichkeit, in Griechenland unter vergleichsweise strengen Vorgaben Online-Glücksspiele anzubieten.

Play‘n GO und Bet365 wollen Griechenland erobern

Bet365

Auch in Griechenland gab es schon vor dem neuen Glücksspielgesetz Online-Glücksspiele in Hülle und Fülle. Allerdings gab es genauso wie in Luxemburg überwiegend Glücksspielanbieter mit EU-Lizenz. Doch Griechenland möchte den lukrativen Glücksspielmarkt im Internet selbst kontrollieren. Das Lizenzierungssystem ist für die Lizenznehmer vergleichsweise aufwendig gestaltet. Das erklärt vielleicht ein Stück weit, warum Play‘n GO und Bet365 eine Weile gebraucht haben, um eine Glücksspiellizenz in Griechenland zu beantragen. Doch nun gibt es gute Nachrichten: Sowohl der Spielehersteller Play‘n GO als auch der Glücksspielanbieter Bet365 haben eine Lizenz erhalten. Play‘n GO hat die Möglichkeit, alle lizenzierten Online-Spielbanken in Griechenland mit Spielen zu beliefern. Bet365 wird als Glücksspielanbieter schon in Kürze eine maßgeschneiderte Online-Spielbank in Griechenland live schalten. Die Glücksspielregulierung ist in Griechenland vergleichsweise streng. Der maximale Einsatz für Spielautomaten ist auf 2 Euro begrenzt. Jeder Spin muss mindestens drei Sekunden dauern. Kein Spieler darf in einer Runde mehr als 70.000 Euro gewinnen. Das sind akzeptable Bedingungen, mit denen Play‘n GO und Bet365 umgehen können. Play‘n GO muss die Spiele für den griechischen Markt anpassen, um die Vorgaben zu erfüllen.

Für Bet365 wird es darum gehen, in naher Zukunft möglichst viele Spielehersteller zu gewinnen, die dazu in der Lage sind, die griechischen Vorgaben zu erfüllen. Schon jetzt sind einige Spielehersteller im Griechenland lizenziert, sodass es schon zum Start möglich sein sollte, einige attraktive Spiele im Portfolio zur Verfügung zu stellen. Klar scheint aber auch, dass die griechischen Glücksspiel-Fans für eine Weile noch deutlich weniger Spiele nutzen können als zuvor in den Online-Spielbanken mit EU-Lizenz. Das wichtigste Argument der griechischen Regierung, die im Jahr 2019 das neue Glücksspielgesetz eingebracht hat, waren die zusätzlichen Steuereinnahmen. In Griechenland müssen die Glücksspielanbieter den Gewinn mit 35 Prozent versteuern. Das ist nicht wenig, aber letztlich eine faire Lösung. Anders als in Luxemburg geplant, wird in Griechenland nicht der Einsatz besteuert. Letztlich kommt es somit für Anbieter wie Play‘n GO und Bet365 vor allem darauf an, einen hohen Gewinn zu machen. Dann ist es auch kein Problem, eine hohe Steuerquote zu haben.

Glücksspielregulierung in Luxemburg strenger als in Griechenland

Die neue Glücksspielregulierung, die in Luxemburg zum 1. Juli 2024 mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag in Kraft tritt, ist in einigen Details sogar noch strenger ausgefallen als die neue griechische Glücksspielregulierung. Beispielsweise wird es in Luxemburg keine höheren Einsätze als 1 Euro bei Slots geben. Darüber hinaus gibt es aber auch noch ein Einzahlungslimit in Höhe von 1.000 Euro. Zwar ist geplant, dieses Einzahlungslimit auf der Basis individueller Prüfungen auf 10.000 Euro oder sogar 30.000 Euro zu erhöhen. Aber wie das im Detail funktioniert, ist noch nicht ganz klar. In Luxemburg hat man genauso wie in Griechenland verstanden, dass es keine gute Idee ist, den riesigen Online-Glücksspielmarkt allein in den Händen von Glücksspielbehörden wie der Malta Gaming Authority zu lassen. Deswegen ist es grundsätzlich begrüßenswert, dass Luxemburg eine neue Glücksspielbehörde schafft, die sich um das Online-Glücksspiel kümmern. Aber sowohl in Griechenland als auch in Luxemburg stellt sich die Frage, wie effektiv die neue Glücksspielregulierung sein wird. Auch in Griechenland wird das Ziel einer hohen Kanalisierung nicht einfach zu erreichen sein.

Mit Kanalisierung ist gemeint, dass ein großer Teil des Marktes reguliert ist. Oder anders ausgedrückt: Eine Glücksspielregulierung funktioniert nur dann gut, wenn fast alle Glücksspiel-Fans ausschließlich die Anbieter mit griechischer bzw. deutscher Lizenz suchen. Es ist völlig unklar, ob das wirklich gelingen wird. Sowohl in Griechenland als auch in Luxemburg hat man das Problem, dass es auch in Zukunft viele Anbieter geben wird, die sich nicht an die deutschen Gesetze halten werden. Zudem ist nach wie vor unklar, welchen Status die EU-Lizenzen haben, wenn nationale Glücksspiel-Lizenzen vorhanden sind. Noch viel schwieriger ist die Situation mit den Glücksspielanbietern, die eine Lizenz von einem Land außerhalb der Europäischen Union haben. Weder in Griechenland noch in Luxemburg weiß im Moment wohl ein Politiker, wie man diese Anbieter davon abhalten soll, griechische bzw. deutsche Glücksspiel-Fans als Kunden zu akzeptieren. Aber bei aller Kritik im Detail ist es positiv, dass mit Griechenland und demnächst auch mit Luxemburg zwei weitere Länder das Online-Glücksspiel anerkennen und regulieren.