Dass Sportwetten zurzeit in aller Munde sind, ist nichts Neues und wir haben schon an anderer Stelle über die Entwicklung des Sportwettenmarktes berichtet. Nun hat sich eine große Tageszeitung in Luxemburg auch dem Thema angenommen, bzw. berichtet schon eine geraume Zeit mit wechselnden Themen darüber. Da kommen Wetter zu Wort, die über sichere Tipps sprechen oder dass sie sich ihren Lebensunterhalt mit Sportwetten verdienen. Jetzt wird es aber noch interessanter. Ein „Insider“ packt aus. Also jemand, der namentlich nicht genannt werden möchte, aber mehr zu sagen hat als andere, da er das Geschäft von innen kennt. Natürlich möchten wir Ihnen diese brisanten Informationen keinesfalls vorenthalten.

Sportwetten Inside

Sportwetten OnlineÜber den Informanten ist nicht viel bekannt, außer, dass er „bis vor kurzem als Manager bei verschiedenen bekannten Wettanbietern in verantwortlicher Position (war) und ging dann in Rente.“ Aber nun packt der Insider aus, z.B. darüber, wer eigentlich Sportwetten tätigt: „Es sind fast ausschließlich Männer, viele kommen aus dem sozial schwächeren Milieu. Sie sind sportinteressiert und suchen eine Möglichkeit, um das schnelle Geld zu machen. Der Sportwetter braucht das Gefühl, sein Spiel im Griff zu haben.“ Dabei legt er sein Hauptaugenmerk allerdings auf stationärem Wetten, das seien für viele Zocker die Wettbüros, die auch einen sozialen Treffpunkt im Viertel darstellen.  Weiter führt er aus: „Und natürlich haben einige die Kontrolle über ihr Spielverhalten verloren, genau wie die Nachbarn am sogenannten einarmigen Banditen. Da müssen wir nicht drumherumreden.“ Wir sind dankbar über solch klaren Worte. Da hat sich das Auspacken des Insiders schon gelohnt. Aber es geht noch weiter, denn laut seiner Kenntnis kennen geübte Zocker den Markt der Sportwettenanbieter sehr genau: „Alles in unserem Business geht über eine attraktive Quote, und die Spieler sind bestens im Bilde. Manchen hilft dabei eine Vergleichs-App, die informiert, wo die höchsten Gewinne locken. Viele Wettanbieter ködern neue Kunden mit einem hohen Bonus von bis zu 150,- Euro auf die Einzahlung. Das ist natürlich für Neukunden interessant.“ Und nicht nur für sie, sondern natürlich auch für uns. Und dann lässt er sich noch weiter aus zu den Online Wetten, die seiner Meinung nach profitabler als die stationären Wettbüros sind: „Ein stationärer Wettshop kann richtig ins Geld gehen. Für attraktive Standorte kann man mit monatlichen Mieten, Live-TV-Rechten und weiteren Unterhaltungskosten schnell bei 15.000,- Euro liegen.
Darüber hinaus fallen hohe Investitionen für Sicherheitsmaßnahmen an, die die Berufsgenossenschaften erwarten. Hinzu kommen qualifizierte Shop-Mitarbeiter und eine ordentliche Stange Bargeld für den täglichen Betrieb.“ Wer jetzt aber trotzdem auf den Gedanken kommt, ein Wettbüro zu eröffnen, der sollte auf seinen Rat hören, denn eine ausreichende Liquidität werde von den Banken unbedingt vorausgesetzt, „... schließlich muss im Gewinnfall immer gleich bar ausgehändigt werden. Da kommt schnell eine mittlere fünfstellige Summe am Tag zusammen.“ Cash is Money.  Da sind die Investitionen für einen Online Anbieter schon überschaubarer. In die IT muss natürlich investiert werden und ganz ohne Menschen geht es auch nicht. Die kommen zum Beispiel zum Einsatz, wenn es um Betrugsversuche geht. Wenn es verdächtig hohe Einsätze auf bestimmte Partien gibt, greift der Mensch ein. Besonders anfällig seien dabei Fußballspiele, wie die Vergangenheit auch schon gezeigt hätte. „Manchmal sitzen die Betrüger sogar live im Stadion und genießen das eigens kreierte Spektakel“, so der Insider: „Wenn jemand zum Beispiel 10.000,- Euro auf ein völlig abgefahrenes Spiel oder Ergebnis setzen will, dann schrillen bei uns sofort die Alarmglocken. Wenn dies mehrere Tipper tun wollen, dann umso mehr. Dafür gibt es bei uns spezielle Manager, die dafür sorgen, dass diese Wetten nicht angenommen werden. Das ist Standard bei seriösen Unternehmen.“ Dies als Warnung an alle Betrüger gemeint oder die, die es versuchen wollen.

Verbrechen lohnt sich nicht

Die Versuche bei Sportwetten zu betrügen sind mannigfaltig und beziehen sich nicht nur auf den Fußball, sondern betreffen auch andere Sportwetten. Gerade wenn ein Einzelspieler agiert, ist es natürlich einfacher als wenn eine Mannschaft auf dem Platz steht. Oftmals sind es auch eher die Spiele der unteren Ligen, die versucht werden zu manipulieren, entweder, dass ein Spieler „gekauft“ wird oder ein Schiedsrichter oder ein Funktionär. Dort ist die Überwachung nicht so ausgereift wie in der ersten oder zweiten Liga. Bei einem Tennis Match ist der Betrug natürlich nicht besonders leicht nachzuweisen. Ein Doppelfehler oder ein verschlagener Volley ist schon mal schnell passiert. Wenn die Spieler nicht „gekauft“ sind, kann es auch sein, dass sie gegen sich selbst wetten. Besonders perfide wird es, wenn auf Spiele gesetzt werden soll, die gar nicht stattfinden, wie jüngsten während des Lockdowns, als in der Ukraine vier Amateurspiele angekündigt wurden, die es in Wirklichkeit gar nicht gab. Also wer will, der findet manchmal schon einen Weg. Aber zum Glück gibt es ja Insider die uns darüber informieren und auch ansonsten wichtige Nachrichten verbreiten.