Die UK Gambling Commission hat neue Regeln beschlossen, um die VIP-Programme in Online Casinos und anderen Glücksspielanbietern zu verbessern. In der Vergangenheit hat es schon oft Diskussionen um die VIP-Programme, die für besonders zahlungskräftige Glücksspiel-Fans gedacht sind, gegeben. Die britische Glücksspielbehörde hat einige spannende neue Regeln entwickelt, die den Spielerschutz verbessern sollen.

VIP-Programme werden in Großbritannien deutlich verändert

UK GamblingDie VIP-Programme sind wichtig für viele Glücksspielanbieter. Warum gibt es überhaupt VIP-Programme? Die Online Casinos, Buchmacher, Bingo-Anbieter und andere Glücksspielanbieter konkurrieren um die finanzstarken Kunden. Ein großer Teil der Kundschaft in Online Casinos hat nur wenig Geld zur Verfügung. Aber es gibt Spieler, die immense Summen einsetzen können und wollen. Diese Spieler sind umworben, da sie deutlich mehr Umsatz bringen als die Durchschnittskunden. Die VIP-Programme bieten den finanzstarken Spieler zusätzliche Vorteile. Es gibt sehr unterschiedliche VIP-Programme, aber immer geht es darum, den Spielern mehr für ihr Geld zu bieten. Ein typisches Beispiel: Beim Online-Poker ist es üblich, dass die Spieler mit wachsendem Umsatz einen Teil der Gebühren zurückerhalten. Vor allem High Roller können erhebliche Beträge einsparen, durch eine derartige Vergünstigung. In Online Casinos gibt es ähnliche Programme, aber auch zusätzliche Bonuscode Angebote, eine individuelle VIP-Betreuung oder auch Einladungen zu großen Events. Es gibt viele kleine und große Vorzüge, die einen Spieler dazu motivieren können, VIP-Programme zu nutzen. Zudem ist es üblich, dass die VIP-Programme mehrere Stufen haben, sodass mit wachsendem Umsatz die Vorteile größer werden. Die UK Gambling Commission hat schon vor einiger Zeit detailliert dargelegt, warum sie unzufrieden ist mit der Umsetzung der VIP-Programme bei vielen Glücksspielanbietern. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mittlerweile ist die Anzahl der VIP-Spieler in britischen Casinos um 70 Prozent gesunken. Aber das ist der UK Gambling Commission noch nicht genug. Mit den neuen Regeln soll sichergestellt werden, dass die VIP-Programme keine Lücke beim Spielerschutz öffnen.

Generell geht es bei VIP-Programmen aus Sicht der UK Gambling Commission vor allem darum, ausschließlich Spielern den Zugang zu ermöglichen, die tatsächlich über die nötigen finanziellen Möglichkeiten verfügen. Das ist nicht immer offensichtlich, sodass die Glücksspielanbieter in Großbritannien in Zukunft zusätzliche Recherchen machen müssen, um mit einem hohen Maß an verantwortungsvollem Spielen gewährleisten zu können, dass ein Spieler die Möglichkeit hat, viel Geld einzusetzen. Nicht jeder Spieler, der viel Geld zur Verfügung hat, kann es sich auch leisten, viel Geld zu setzen. Das ist keine besonders aufregende Erkenntnis. Aber in der Vergangenheit haben viele Glücksspielanbieter nach Auffassung der UK Gambling Commission zu wenig darauf geachtet, welche Spieler Zugang zu den VIP-Programmen bekommen.

Einige Fälle sind sogar öffentlich geworden. Grundsätzlich gilt: Wenn ein Spieler riesige Summen verliert und das Casino am Ende nicht einmal weiß, wer der Spieler genau ist, kann das nicht akzeptabel sein. Mit den neuen Regeln sollen solche Fälle komplett vermieden werden. Die UK Gambling Commission hat in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass sie im Zweifel auch bereit ist, hohe Geldbußen zu verhängen gegen Anbieter, die sich nicht an die Regeln halten. Auch ein Entzug der Lizenz ist immer eine Option bei groben Regelverstößen. Deswegen stehen die Chancen gut, dass die VIP-Programme in Zukunft in Großbritannien noch sicherer und besserer werden. Für die meisten Glücksspiel-Fans ist das allerdings kein wichtiges Thema, denn für einen typischen Gelegenheitsspieler ist ein echtes VIP-Programm normalerweise nicht in Reichweite.

Nur finanzstarke Spieler sollen VIP-Programme nutzen dürfen

Ein wichtiger Aspekt bei der Bereinigung der VIP-Programme ist die Fokussierung auf Spieler, die viel Geld zur Verfügung haben für Glücksspiele. Doch wie gelingt das am besten? Ein Faktor ist die Einstiegshürde in die VIP-Programme. In manchen neuen Online Casinos war es früher möglich, mit sehr kleinen Umsätzen bereits ins VIP-Programm einzusteigen. Bei manchen Glücksspielanbietern war automatisch jeder Spieler im VIP-Programm, ganz unabhängig von den Umsätzen. Die niedrigste Stufe war für jeden Kunden sofort zugänglich. Das ist für den Spielerschutz nicht optimal, denn dadurch wird der Eindruck erweckt, dass jeder Spieler auch in die höheren Stufen vordringen kann, wenn nur genügend Umsatz gemacht wird. Prinzipiell sollen die Glücksspielanbieter in Großbritannien deswegen in Zukunft nur noch Spielern Zugang zu VIP-Programmen geben, die eine bestimmte Umsatzschwelle überschreiten. Diese Schwelle muss deutlich über dem liegen, was ein ganz normaler Kunde in einem Online Casino umsetzt. Das ist grundsätzlich ein vernünftiger Ansatz, denn dadurch werden viele Spieler von vornherein von den VIP-Programmen ausgeschlossen. Es ist allerdings nicht ganz einfach festzulegen, wo die Umsatzschwelle sein soll. Grundsätzlich geht es immer darum zu gewährleisten, dass ein Spieler nicht mehr Geld einzahlt, als er sich leisten kann. Wenn das gewährleistet ist, ist auch ein VIP-Programm völlig in Ordnung. Diese Einschätzung hat die UK Gambling Commission auch mit den neuen Regeln nicht verändert. Aber es gibt neue Leitlinien, anhand derer die Glücksspielanbieter ihre ganz individuellen Regeln für die VIP-Programme entwickeln können und müssen.

Die Glücksspielbranche in Großbritannien hat längst verstanden, dass es keine gute Idee ist, den Spielerschutz zu vernachlässigen. Doch die VIP-Programme waren vielleicht das Problem, bei dem es am längsten gedauert hat, bis die großen Glücksspielanbieter sich dazu durchringen konnten, substanzielle Veränderungen in Eigeninitiative vorzunehmen. Mittlerweile gibt es in Großbritannien keinen Glücksspielanbieter mit Lizenz mehr, der einfach wahllos alle Spieler zu VIP-Kunden macht, nur um einen Anreiz für höhere Umsätze zu schaffen. Das ist genau der richtige Weg, denn auf lange Sicht ist ein seriöses Image für Glücksspielanbieter viel wichtiger als ein kurzfristiges Umsatzhoch. Grundsätzlich sollten alle Glücksspielanbieter ein Interesse daran haben, nachhaltig zu wirtschaften. Das bedeutet auch, dass die Spieler dazu in die Lage versetzt werden, regelmäßig aktiv zu sein. Das funktioniert jedoch nicht bei Kunden, die einmal sehr viel Geld verlieren und anschließend dann kein Geld mehr haben, um im Casino zu spielen. Insofern sind schlecht gestaltete VIP-Programme letztlich auch aus wirtschaftlicher Sicht für die Glücksspielanbieter nicht optimal. Die Neuausrichtung der VIP-Programme in Großbritannien ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Glücksspielregulierung immer besser wird. Die britische Glücksspielbehörde hat sich einige Meriten verdient durch die Verbesserung der Regulierung in den letzten Jahren. Auch in Luxemburg wird sich die künftige Glücksspielbehörde demnächst mit dem Thema VIP-Programme intensiv auseinandersetzen müssen.

Was wird aus den VIP-Programmen in Luxemburg?

Mit der neuen Glücksspielregulierung, die in Luxemburg ab dem 1. Juli 2024 gelten wird, kommt auch eine Regulierung der Online Casinos. Zum ersten Mal dürfen sich deutsche Glücksspiel-Fans darüber freuen, dass es eine Glücksspielbehörde im Land geben wird, die auch das Online-Glücksspiel kontrolliert und reguliert. Eine spannende Frage wird sein, wie die VIP-Programme in Luxemburg reguliert werden. Mit diesem Detail wird sich vor allem die Glücksspielbehörde, die in Sachsen-Anhalt entstehen soll, auseinandersetzen müssen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Regeln recht streng sein werden, denn die bisher bekannten Vorgaben aus dem Glücksspielstaatsvertrag weisen in diese Richtung. Beispielsweise wird es in Luxemburg nicht möglich sein, mehr als 30.000 Euro pro Monat einzuzahlen. Damit gibt es bereits ein oberes Limit für die VIP-Kunden. Für einen ganz normalen Glücksspiel-Fan sind 30.000 Euro unfassbar viel Geld. Aber es gibt High Roller, die mit noch höheren Summen unterwegs sind. Für Millionäre und Milliardäre sind derartige Beträge durchaus eine Option. In Luxemburg wird es zudem sehr strenge Regeln für hohe Limits geben. Grundsätzlich ist vorgesehen, dass es drei Stufen bei den Einzahlungslimits geben wird: 1.000 Euro, 10.000 Euro und 30.000 Euro. Die höheren Limits sind nur verfügbar für Kunden, die den Casino-Betreibern gegenüber nachweisen können, dass die nötigen finanziellen Voraussetzungen vorhanden sind. Insofern gibt es vielleicht in der Praxis gar keine zwingende Notwendigkeit, die VIP-Programme allzu aufwendig zu regulieren.

Ein grundsätzliches Problem bei VIP-Programmen in Großbritannien war, dass der Anreiz geschaffen wurde, immer höhere Umsätze und dementsprechend auch immer höhere Einzahlung zu machen. Allerdings fällt dieses Problem weg, wenn ohnehin ein monatliches Einzahlungslimit vorhanden ist, das zu den Finanzen des Kunden passt. Ob das wirklich ausreicht, um die zahlreichen Glücksspielgegner, die in Luxemburg an der Glücksspielregulierung beteiligt sind, zufrieden zu stellen, bleibt abzuwarten. Aber es gibt zumindest gute Argumente dafür, die VIP-Programme weitgehend unangetastet zu lassen. Ohnehin wird die neue deutsche Glücksspielbehörde viel Mühe haben, die beschlossene Regulierung in die Praxis umzusetzen. Noch gibt es diese Behörde überhaupt nicht, aber am 1. Juli 2024 sollen nach Möglichkeit die ersten Lizenzen für Online Casinos, Online-Buchmacher und andere Glücksspielanbieter verfügbar sein.

Ob das ein realistischer Zeitplan ist, bleibt abzuwarten. Doch völlig klar ist, dass es in Zukunft in Casinos mit deutscher Lizenz nicht möglich sein wird, die VIP-Programme in der bisher üblichen Form nahezu unbegrenzt zu nutzen. Durch das Einzahlungslimit findet automatisch eine Begrenzung statt, die letztlich auch dazu führen sollte, dass der Spielerschutz auf einem hohen Niveau bleibt. Angesichts des Umstandes, dass die britische Glücksspielbehörde über ein Jahrzehnt gebraucht hat, um die Regulierung auf das heutige Niveau zu bringen, ist es ein ambitionierter Plan, dass die deutsche Glücksspielbehörde gleich von Anfang an auf einem Top-Level unterwegs sein soll. Vielleicht würde ein Blick nach England helfen, denn die UK Gambling Commission hat Jahre gebraucht, um das heutige Niveau zu erreichen.