Die Glücksspielindustrie ist nicht verschont geblieben von der Gesundheitskrise 2024. Das erste Halbjahr war für viele Glücksspielanbieter ein wirtschaftliches Fiasko. Aber mittlerweile gibt es einen Aufwärtstrend in den meisten Ländern. Besonders wichtig: Es gibt einen erheblichen Unterschied bei den Krisenfolgen zwischen offline und online. Besonders gut haben die Online Casinos die Ausnahmesituation überstanden.

Gesundheitskrise zieht Glücksspielbranche nach unten

Casino WerbungDas Jahr 2024 war bisher nicht gerade ein Erfolgsjahr, jedenfalls für die meisten Branchen und Industrien. Es gibt allerdings einige Ausnahmen. Grundsätzlich haben vor allem die Unternehmen profitiert, die ein reines Online-Geschäft zur Verfügung stellen. Auch in diesem Segment gibt es Ausnahmen, aber generell lässt sich doch feststellen, dass die Internetunternehmen zu den Profiteuren gehören. In der Krise haben zum Beispiel viele Onlineshops ihre Umsätze erheblich steigern können. In der Glücksspielindustrie wird das Hauptgeschäft nach wie vor offline gemacht. Was bedeutet das konkret? In Luxemburg verdienen die Anbieter von Spielhallen und Spielbanken unter dem Strich mehr als die Anbieter von Online Casinos. Ähnlich ist die Situation fast überall auf der Welt. Deswegen ist die Glücksspielbranche insgesamt durch die Gesundheitskrise deutlich eingebrochen. Besonders schwierig waren die Monate, in denen es auch in Luxemburg nicht möglich war, Casinos und Spielhallen überhaupt zu öffnen. Auch die Buchmacher sind empfindlich getroffen worden von der Krise. Bei den Buchmachern gibt allerdings eine Besonderheit: Die Online-Buchmacher mussten zwar nicht schließen, aber es gab kaum Sportevents, sodass es auch nur wenige Möglichkeiten gab, Sportwetten anzubieten. Dahingegen konnten die Online-Glücksspiele ohne Einschränkungen weiter stattfinden. Deswegen haben zahlreiche seriöse Online Casinos im ersten Halbjahr 2024 sehr gute Zahlen erwirtschaftet. Auch die Anbieter von Online-Poker und Online-Poker sind mehr als gut durch die Krise gekommen. Aber da das Online-Geschäft insgesamt nicht so wichtig ist wie das Offline-Geschäft, ist die Glücksspielbranche unter dem Strich sehr hart getroffen worden von der Gesundheitskrise.

In Luxemburg mussten zwar alle Spielhallen und Spielbanken schließen. Aber eine große Pleitewelle ist bislang ausgeblieben. Es kann durchaus sein, dass die eine oder andere Spielhalle, die vorher schon nicht rentabel war, aufgrund der zusätzlichen Härten durch die Krise das Jahr 2024 wirtschaftlich nicht übersteht. Aber es wäre eine große Überraschung, wenn eine der großen Spielbanken schließen müsste. Die Spielbanken sind grundsätzlich sehr rentable Geschäfte, die zudem zum Teil auch noch in Staatsbesitz sind. Deswegen ist es sehr unwahrscheinlich, dass es in den Spielbanken zu großen Verwerfungen kommen wird. Nicht zuletzt ist es in Luxemburg durch Kurzarbeit möglich, den gesamten Personalbestand über einen langen Zeitraum in der Krise zu halten. An Standorten wie Macau und Las Vegas ist die Situation komplett anders. In Las Vegas haben bereits viele Casino-Mitarbeiter ihre Jobs verloren und auch in Macau ist die Situation immer noch angespannt. Generell lässt sich feststellen, dass die landbasierten Casinos weltweit in diesem Jahr mit erheblichen Einbußen beim Umsatz rechnen müssen. Zudem gibt es nach wie vor eine große Unsicherheit im Markt, denn niemand weiß ganz genau, wann sich die Situation vollständig entspannen wird. Erst wenn die Gesundheitskrise ohne Einschränkungen gelöst ist, kann es eine Rückkehr zum Normalbetrieb geben. Derzeit sind die meisten Casinos, die im Frühjahr schließen mussten, wieder geöffnet. Aber auch durch neue hygienische Vorschriften ist es nirgendwo auf der Welt möglich, auch nur ansatzweise die Umsatzzahlen aus dem Vorjahr zu erreichen. Zudem gibt es eine große wirtschaftliche Unsicherheit, denn viele Glücksspiel-Fans haben ihren Job verloren oder verzichten auf einen Casino-Besuch, da der Job in Gefahr ist.

Digitalisierung wird durch Krise deutlich beschleunigt

Ein spannender Effekt der aktuellen Krise ist die Beschleunigung der Digitalisierung in der Glücksspielindustrie. In Europa ist das Online-Glücksspiel schon seit Jahren sehr gut ausgebaut. Aber nach wie vor gibt es doch viele Firmen in der Glücksspielbranche, die sich ausschließlich auf das Offline-Geschäft verlassen. Es gibt in Luxemburg zum Beispiel einige Automatenhersteller, die nach wie vor zufrieden damit sind, Automaten für Spielhallen, Spielcasinos, Gaststätten und ähnliche Lokalitäten zu entwickeln und zu bauen. Doch selbst bei diesen traditionsreichen Firmen sollte durch die Krise die Erkenntnis entstanden sein, dass das Online-Geschäft ein wichtiger Baustein für die Zukunft sein kann. Die Unternehmen, die gut aufgestellt sind beim Online-Glücksspiel neben dem Offline-Glücksspiel, konnten in den letzten Monaten wesentlich bessere Zahlen vorlegen. Das Online-Glücksspiel kann zwar bei den wenigsten Unternehmen und Konzernen der Glücksspielbranche die Verluste aus dem meist doch deutlich größeren Offline-Glücksspiel kompensieren. Aber wenn auch nur ein Teil der Verluste ausgeglichen wird durch höhere Einnahmen im Online-Glücksspiel, ist das für das gesamte Unternehmen ein erheblicher Vorteil. Es kann gut sein, dass die Unternehmen, die besonders gut durch die Krise gekommen sind durch eine starke Position im Online-Glücksspiel, langfristig einen erheblichen Wettbewerbsvorteil haben werden. Viele Unternehmen und Konzerne mussten in den letzten Monaten ihre finanziellen Reserven aufbrauchen und zum Teil auch sehr hohe Kredite aufnehmen. Die Unternehmen und Konzerne, die das nicht mussten, können wahrscheinlich in Zukunft viel leichter Investitionen tätigen, die dann im besten Fall auch höhere Marktanteile bringen.

Die Digitalisierung ist ein gesamtgesellschaftlicher Trend. Aber in der Glücksspielindustrie lässt sich sehr schön sehen, dass die Unternehmen, die nicht auf Digitalisierung setzen, einen erheblichen Nachteil haben. Die Gesundheitskrise im Jahr 2024 hat wohl nur wenige Experten nicht überrascht. Aber es ist durchaus vorstellbar, dass diese Krise sich in irgendeiner Form in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wiederholen wird. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum es sinnvoll ist, auf Digitalisierung beim Glücksspiel zu setzen. Die Digitalisierung ist in manchen Bereichen weit fortgeschritten und davon könnte die gesamte Glücksspielbranche noch deutlich mehr profitieren als bisher. Deutlich wird das zum Beispiel daran, dass mobile Casino-Spiele und mobile Sportwetten mittlerweile ein großes Thema sind. Casino-Betreiber und Buchmacher, die sich immer noch leisten, die Angebote nicht für Smartphones aufzubereiten, sind bereits jetzt deutlich im Nachteil. Die Technik wird immer besser und die Netze werden zuverlässiger. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das mobile Glücksspiel den Markt dominiert. Nicht zuletzt wird es auch für die Unternehmen leichter, digitalisierte Angebote zur Verfügung zu stellen. Das wird sehr gut deutlich an der Glücksspielbranche. Eine Spielhalle kann vielleicht den Betreiber und seine Familie ernähren. Ein kleines Online Casino mit exzellenten Spielen und einer zuverlässigen Technik kann hingegen ein Millionengeschäft sein. Auch aus unternehmerischer Sicht bieten sich ganz neue Chancen durch die Digitalisierung. Besonders spannend für deutsche Unternehmer: Ab Mitte 2024 wird es eine deutsche Casino-Lizenz für Online-Angebote geben, sodass auch in Luxemburg künftig Firmen ansässig sein können, die Online Casinos betreiben.

Digitalisierungseffekt 2024 wirkt langfristig nach

Das Ende der Gesundheitskrise ist noch nicht absehbar. Aber die meisten Spielhallen und Spielcasinos sind wie in unseren Nachrichten berichtet wieder geöffnet, sodass das Offline-Glücksspiel auch wieder verfügbar ist. Aber im ersten Halbjahr hat sich gezeigt, dass es viele Glücksspiel-Fans gibt, die gerne online spielen. In Großbritannien ist die Nachfrage nach Online-Slots auf dem Höhepunkt der Krise nach Auskunft der UK Gambling Commission um etwa 25 Prozent gestiegen. Das ist eine bemerkenswerte Zahl, die aber wahrscheinlich dem entspricht, was auch in vielen anderen Ländern passiert ist. Auch in Luxemburg sind die Umsätze mit dem Online-Glücksspiel allem Anschein nach gestiegen. Genaue Zahlen wird es wahrscheinlich erst am Ende des Jahres geben, aber schon jetzt ist klar, dass das Online-Glücksspiel zulegen konnte. Was bedeutet das konkret für die Glücksspielindustrie? Wahrscheinlich haben im ersten Halbjahr 2024 viele Glücksspiel-Fans zum ersten Mal überhaupt in einem Online Casino gespielt. Als es keine Alternative gab und auch die Sportwetten nicht funktionierten, waren die Online Casinos eine gute Option für Glücksspiel-Fans, die ansonsten lieber andere Angebote nutzen. Viele dieser Glücksspiel-Fans dürften festgestellt haben, dass die Online Casinos mittlerweile auf einem erstaunlichen Niveau sind. Es ist völlig normal, in einem Online Casino über 1.000 verschiedene Spiele vorzufinden. Ob Spielautomaten, Tischspiele, Bingo oder irgendwelche anderen Glücksspiele: In Online Casinos gibt es fast alles, was sich ein Glücksspiel-Fan wünschen kann.

Die Qualität der neuen Online Casinos war vielleicht vielen Fans von Spielhallen und Spielbanken überhaupt nicht bewusst. Deswegen ist es durchaus vorstellbar, dass viele Glücksspiel-Fans auch nach der Öffnung der Spielhallen und Spielbanken in Zukunft zumindest gelegentlich online spielen werden. Wahrscheinlich wird es auch Casino-Fans geben, die aufgrund der Krise komplett zum Online-Glücksspiel wechseln. In jedem Fall beschleunigt sich der Trend weg von Offline-Angeboten hin zu Online-Angeboten in der Glücksspielbranche. Es ist noch ein weiter Weg, bis das Online-Glücksspiel des Offline-Glücksspiels übertrifft beim Umsatz. Aber die Gesundheitskrise hat dazu beigetragen, dass der Abstand kleiner geworden ist. Am Ende des Jahres wird es wohl möglich sein, die Größe des Effektes halbwegs sinnvoll zu messen. Je länger die Krise dauert, desto mehr könnten die Online-Glücksspielanbieter profitieren. Allerdings wird es auch in Zukunft Spielhallen und Spielcasinos geben, denn es wird noch lange dauern, bis es überhaupt keine Klientel mehr für diese Anbieter geben wird. Die großen Spielcasinos werden wahrscheinlich deutlich länger überleben als die kleinen Spielhallen, da deutlich mehr geboten wird. In einem Spielcasino gibt es eine besondere Atmosphäre, die auch ein modernes Live Casino online nicht komplett kopieren kann. Trotzdem sind alle Unternehmen und Konzerne, die in den letzten Jahren trotz Digitalisierung vorwiegend auf das Offline-Glücksspiel gesetzt haben, gut beraten, die grundlegende Strategie zu überdenken. Die nächste Krise kommt bestimmt und dann haben einige Glücksspielanbieter vielleicht nicht mehr die finanziellen Reserven, die in dieser Krise noch verfügbar sind oder waren.