Atari ist wieder da! Obwohl: so richtig weg war Atari eigentlich nie. Doch mit dem Krypto Token erlebt das Unternehmen quasi eine Wiedergeburt. Der neue Atari Token ERC20, der auf Ethereum basiert, wurde entwickelt, um ihn in Glücksspiel Apps und Online Games zu verwenden. Im November dieses Jahres wird er öffentlich eingeführt, parallel zum Verkaufsstart der neuen hochmodernen Atari VCS Spielkonsole, die ebenfalls im November auf den Markt kommt. Das Unternehmen gab soeben bekannt, dass eine Kooperation mit bitcoin.com eingegangen wurde, um den neuen Atari Token zu listen und den offiziellen Verkauf im kommenden Monat zu starten. Bei zwei Vorverkäufen, die bereits stattgefunden haben, wurden über 1,5 Millionen US Dollar umgesetzt. Beim ersten Vorverkauf konnten schon beachtliche 514.000,- US Dollar generiert werden, die allerdings in erster Linie „von den Partnern beigesteuert“ wurden. Dadurch sollte die Blockchain einem Belastungstest ausgesetzt werden bevor sie endgültig auf den Markt kommt. Die ICICB Gruppe als weiterer Partner sowie Dritte sorgten beim zweiten Verkauf für insgesamt eine Million US Dollar. Aktuell läuft ein dritter Vorverkauf. Bevor es in den öffentlichen Verkauf geht, wird dieser allerdings wieder beendet sein.
Auch Atari Klassiker im Angebot
Der Atari Token wurde bei den beiden ersten Vorverkäufen für 0,08 US Dollar das Stück angeboten. Wie hoch der Preis im November beim öffentlichen Verkauf sein wird, steht derzeit noch in den Sternen. Zum Kauf angeboten wird er unter Verwendung von Bitcoin Cash, Bitcoin, Litecoin und Ethereum auf der Börse von bitcoin.com. „Um eine bessere Synchronisierung mit den anderen Projektphasen zu erreichen” wird eine Atari Börse gestartet, die parallel mit der bitcoin.com Exchange Notierung läuft, sagt ein Sprecher des Konzerns. Er spricht auch über eine „... detaillierte Vision für den Atari Token, die sich an den Wurzeln des Unternehmens orientiert, das in den 1970er und frühen 1980er Jahren Videospiele populär gemacht hat.“ Auf der Grundlage des Atari Token soll nun ein Online Portal für eSport- und Sportwetten etabliert werden und darüber hinaus auch noch ein Angebot für Online Glücksspiel sowie eine Reihe von sogenannten Wettbewerbsspielen offeriert werden. In die neue VCS Konsole soll außerdem die „Blockchain basierte Ultra Spieleplattform“ integriert werden, damit die Besitzer der Konsole PC Spiele erwerben und diese dann auch auf dem Gerät nutzen können. Über dieses Portal können Ultra Benutzer die Konsole auch selbst mit Atari Token kaufen, und darüber hinaus werden über Ultra dann auch Atari Klassiker wie Rollercoaster Tycoon oder Pong im Angebot sein. Bereits im August hatte Atari mit Animoca Brands einen Vertrag über vier Millionen US Dollar abgeschlossen, der es Animoca ermöglicht, für Games wie Asteroids oder Centipede Krypto Updates zu veröffentlichen. Animoca Brands ist u.a. Herausgeber so beliebter Blockchain Spiele wie F1 Delta und The Sandfox. Durch diesen Vertrag wird Animoca automatisch ein Exklusiv-Anbieter von Blockchain Inhalten für die neue Atari Konsole. Unklar ist jedoch, wie „... die Ultra Partnerschaft des letzten Monats mit dieser Vereinbarung zusammenhing.“
Von den Pionieren der Videospiel Ära bis zum Insolvenzverfahren
Wer kann sich noch an die Anfänge von Atari erinnern? Zugegeben, die wenigsten von uns, mit Ausnahme der Älteren. Das Unternehmen wurde ja schon 1972 von Ted Dabney und Nolan Bushnell in Kalifornien gegründet. Das damals vornehmlich in Studentenkreisen populäre Großrechner Game „Spacewar!“ diente als Inspiration für das erste Atari Automatenspiel „Computer Space“. Es wurde ein Flop, da es ziemlich umständlich zu bedienen war. Mit dem Automaten „Pong“ gelang den beiden Kaliforniern dann der Durchbruch. Noch heute gilt diese Konsole als „Beginn der kommerziellen Videospiel Ära“. Kurz darauf arbeiteten sogar Steve Wozniak und Steve Jobs für einige Zeit bei Atari. Die beiden Mitgründer von Apple hatten beispielsweise großen Anteil an einer grundlegenden Verbesserung der Heimkonsole „Pong“ und leisteten ihren Beitrag bei der Entwicklung des Videospiels „Breakout“. Da Atari nicht über genügend Eigenkapital verfügte, um die Entwicklungskosten eines revolutionären Videospielsystems, das später als Atari VCS 2600 vermarktet wurde, zu tragen, wurde das Unternehmen kurzerhand an Warner Communications verkauft. Im Jahre 1978 brachte das immerhin schon fette 28 Millionen US Dollar ein. Nur ein Jahr später erschien der erste Atari Heimcomputer auf dem Markt und wurde sofort zum Verkaufsschlager, ebenso wie die Videospielkonsole Atari VCS 2600. Kurz darauf entstanden auch die ersten automatischen Maschinen für Spielhallen mit Vektorbildschirm sowie das Arcade Spiel „Battlezone“. In den gesamten 1980er Jahren gehörte Atari zu den kreativsten Entwicklern von Arcade Games, wie u.a. „Gauntlet“, „Marble Madness“ oder auch Paperboy“. Nach der Jahrtausendwende war das Unternehmen dann etlichen wirtschaftlichen Turbulenzen ausgesetzt, was dazu führte, dass es im Januar 2013 sogar gezwungen war Insolvenz anzumelden. Es gelang dem Unternehmen jedoch aus eigener Kraft und mit einem guten Insolvenzplan wieder auf die Füße zu fallen. Mit der Weiterentwicklung der stationären Spielekonsole Atari Flashback gelang ein Neustart, der mit dem Atari VCS seine vorläufige Vollendung erfahren soll. Wir sind gespannt.
