Dem Fiskus gehen Jahr für Jahr mehrere Millionen Euro an Steuern durch illegale Online Casino Anbieter verloren. Abhilfe schaffen hier ganz klar deutliche gesetzliche Regeln. Experten gehen davon aus, dass ein jährlicher Umsatz von gut 14 Milliarden Euro durch den deutschen Glücksspielmarkt erzielt wird. In diese Schätzung fließen auch die Einnahmen der einzelnen Lottogesellschaften sowie die der Casino- und Sportwettenanbieter mit ein. Allerdings ist davon auszugehen, dass mehr als zwanzig Prozent dieser Umsätze auf illegalem Weg erzielt werden. Eine Tendenz, die sich offenbar auf dem aufsteigenden Ast befindet. Gute Nachrichten in Sachen Steuer gibt es hingegen für die Spieler. Gewinne, die aus Glücksspielen erzielt wurden, sind nach wie vor größtenteils steuerfrei.

Der Brexit und das Glücksspiel

Steuer Im GlücksspielBislang sah es in puncto bundesweite Regelungen für Online Casinos mit ihren zahlreichen virtuellen Angeboten wie Online Poker, Online Slots und Live Casinos eher mau aus. Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der ab Juli 2019 in Kraft tritt, soll nun endlich alles anders werden. Online Casinos rücken dadurch in die lang ersehnte Legalität, und auch der Staat hat allen Grund zur Freude. Schließlich sorgen dann die offiziell zugelassenen Online Anbieter für ein enormes Mehr an Steuereinnahmen. Zahlreiche Betreiber waren bisher darauf angewiesen sich im Ausland lizenzieren zu lassen. Damit ihre Kunden legal zocken konnten, mussten sie sich um Lizenzen aus Malta, Curacao oder Großbritannien bemühen. Doch auch im Ausland existieren ganz klare Vorgaben und zum Teil strenge Regulierungen, die erfüllt werden müssen, um eine entsprechende Lizenz zu erhalten. All diese Maßnahmen gelten in erster Linie dem Schutz der Spieler. Insbesondere in den EU Mitgliedsstaaten wird der Spielerschutz ganz groß geschrieben. Zu der EU gehören neben Luxemburg auch noch (in alphabetischer Reihenfolge) Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Irland, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxembourg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn. Großbritannien hat sich für einen Alleingang entschieden, der auch als Brexit bezeichnet wird. Seit Ablauf des 31. Januar 2024 um 0.00 Uhr MEZ gehört das Vereinigte Königreich nicht mehr der EU an. Dies regelte ein Austrittsabkommen, das am 24. Januar dieses Jahres unterzeichnet wurde. Was dieser sogenannte Brexit langfristig für die Glücksspielbranche bedeutet bleibt abzuwarten.

Sind Glücksspielgewinne steuerfrei?

Zahlreiche Spieler in Luxemburg stellen sich immer wieder die Frage, ob sie ihre Gewinne, die sie beim Zocken erzielt haben, versteuern müssen und ob es einen Unterschied bei den Gewinnen aus Lotto, Spielbanken, Wettbüros oder Online Casinos gibt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass sämtliche Gewinne, die auf einen Zufall oder auf Glück beruhen, steuerfrei sind. Dies wird in Luxemburg durch § 4 Nr. 9b des UStG geregelt und gilt für Gewinne aus Online Casinos, die über eine EU-Lizenz verfügen, Spielhallen, Lotterien und Spielbanken. Hierbei spielt es auch gar keine Rolle, wie hoch der Gewinn im einzelnen ist. Sollte eine Person jedoch als professioneller Berufsspieler eingestuft werden, ist es durchaus möglich, dass in diesem Fall auch Einkommensteuer erhoben wird. Sofern man die Gewinnsumme auf einem Konto deponiert, das Zinsen abwirft, so müssen lediglich die Zinsen versteuert werden. RennwLottG nennt sich das Kürzel des deutschen Rennwett- und Lotteriegesetzes. Darunter fallen sämtliche Arten von Glücksspiel, die von einem Veranstalter angeboten werden, der in der BRD bzw. einem anderen EU-Land über eine Steuernummer verfügt und Abgaben an den jeweiligen Staat leistet. Das heißt, dass Betreiber von Glücksspielen, wie Online Casinos, Spielhallen, Spielbanken, Lotteriegesellschaften und Buchmacher eine Umsatzsteuer und in manchen Fällen sogar eine sogenannte Glücksspielsteuer abführen müssen, um sicherzustellen, dass ihre Gewinne auch wirklich steuerfrei sind. Dies variiert von EU Staat zu EU Staat. 

Vorsicht vor Gewinnen aus Staaten, die nicht der EU angehören!

Wie eingangs erwähnt, ist es wichtig, dass die Gewinne bei einem EU-Anbieter erzielt worden sind, der über eine EU Glücksspiel Lizenz verfügt und in dem Land, in dem er die Lizenz erhalten hat, auch vorschriftsmäßig seine Steuern abführt. Sollten beispielsweise Gewinne in einem Online Casino aus der Karibik erzielt worden sein, das möglicherweise über gar keine Lizenz verfügt, kann es ggf. sehr kompliziert werden. Auch nach einem Gewinn im Las Vegas Urlaub sollte man aufpassen. Sofern der Betrag, den man nach Luxemburg einführt, höher als 10.000,- Euro ist, muss dieser bei den Zollbehörden angemeldet werden. Geht es um einen Online Casino Gewinn, dessen Betreiber nicht in einem EU Staat lizenziert wurde, kann das Geld im schlimmsten Fall sogar beschlagnahmt werden. Solange Gewinne mit einer sehr hohen Größenordnung eher die Ausnahme bleiben, ist das den Finanzbehörden mehr oder weniger egal. Sofern allerdings häufiger oder sogar regelmäßig hohe Summen auf einem Konto auftauchen, wird der Staat hellhörig. Insbesondere dann, wenn die Gewinne das monatliche Einkommen übersteigen oder die einzigen Einkünfte sind, dann läuft man Gefahr, als Berufsspieler eingestuft zu werden und dies bedeutet natürlich Steuerpflicht. Es gibt eine Reihe von Online Poker Spielern, denen diese Regelung in der Vergangenheit zum Verhängnis wurde. Daher ist es ratsam gut aufzupassen. Denn Einkommensteuer auf die Gewinne kann auch noch nachwirkend erhoben werden, sofern eine Einstufung als Profispieler vorliegt. Und dabei spielt es dann auch keine Rolle mehr, in welchem Spiel man so erfolgreich zockt.