In Las Vegas schließen drei Top-Casinos die Pokerräume. Im Mirage, Excalibur und Mandalay Bay wird es bis auf weiteres keine Möglichkeit geben, Poker zu spielen. Aufgrund der aktuellen Krise sind die Pokertische für viele Casinos in Las Vegas zu einem Verlustgeschäft geworden.

Poker nicht für alle Casinos in Las Vegas lukrativ

Poker OnlineJeder Pokerfan kennt die Bilder aus den Pokerräumen der Casinos in Las Vegas. Auch deutsche Glücksspiel-Fans, die in Online Casinos nur Slots spielen können, träumen mitunter davon, irgendwann einmal in Las Vegas an den Pokertischen abzuräumen. Doch im Mirage, im Excalibur und im Mandalay Bay wird das auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein. Die drei renommierten Spielbanken haben bekannt gegeben, dass die Pokerräume komplett geschlossen werden. Zum einen ist das wohl eine Reaktion auf die aktuelle Krise. Zum anderen lässt sich aber schon in den letzten Jahren beobachten, dass die Pokerräume in vielen Casinos in Las Vegas nicht besonders gut laufen. Der ganz große Pokerboom ist vorbei und die meisten Pokerspieler konzentrieren sich auf wenige Casinos in Las Vegas. Für die meisten Glücksspiel-Fans ist das wohl kein Problem, denn auch in Zukunft wird es die Möglichkeit geben, in Las Vegas Poker in allen Limits zu spielen. Aber es ist bedauerlich, dass einige legendäre Casinos nicht mehr dazu in der Lage sehen, Pokerräume auf lukrative Art und Weise zu betreiben. Aktuell läuft ein großes Turnier, um die letzten Hauptgewinne, die sich bei früheren Turnieren gesammelt haben, unter die Leute zu bringen. Danach werden die Pokerräume dann geschlossen und vermutlich irgendwann anderweitig genutzt. Es wäre eine große Überraschung, wenn die drei Top-Casinos in naher Zukunft wieder Pokerräume eröffnen würden.

Wer an Poker denkt, denkt vor allem auch an die großen Spieler, die in Las Vegas in den letzten Jahrzehnten für Furore gesorgt haben. Dazu gehören zum Beispiel Phil Hellmuth, Doyle Brunson, Phil Ivey, Barry Greenstein und Stu Ungar. Einige dieser Spieler sind nicht zuletzt auch durch zahlreiche Fernsehsendungen, in denen live um hohe Beträge gespielt wurde und wird, sehr populär geworden. Besonders berühmt ist die Fernsehsendung High Stakes Poker, in der ein Cash Game mit einem Buy-in von 100.000 Dollar gezeigt wird. Die Spiele für die High Roller wird es auch in Zukunft in Las Vegas geben. Das liegt zum einen daran, dass diese Spiele für die Anbieter enorm lukrativ sind. Zum anderen ist es aber wichtig, die Spiele mit den hohen Limits zu behalten, um das Image von Las Vegas zu pflegen. Problematisch sind für die Spielbank vor allem die Spiele in den unteren und mittleren Limits. Diese Spiele rechnen sich nur dann, wenn eine hohe Nachfrage vorhanden ist. Die Nachfrage ist im aktuellen Krisenjahr natürlich niedrig. Aber auch schon vor der Krise war in vielen Casinos in Las Vegas zu sehen, dass zahlreiche Pokertische leer blieben oder nur mit wenigen Spielern besetzt waren. Wenn ein Pokertisch aber nur wenige Spieler hat, vielleicht sogar über mehrere Stunden, ist das Spiel ein Verlustgeschäft. Zur Erklärung: Die Spieler zahlen in den Spielbanken in der Regel eine Teilnahmegebühr, die abhängig ist von der Spieldauer. Wenn nur wenige Spieler an einem Game teilnehmen, verdient das Casino entsprechend wenig.

Hat Poker überhaupt noch eine Zukunft?

Auch wenn die aktuelle Meldung darauf hindeutet, dass Poker vielleicht irgendwann nur noch in wenigen Casinos angeboten wird, könnte langfristig die Situation doch ganz anders sein. Ein Grund dafür ist, dass Online-Poker wahrscheinlich keine unbegrenzte Haltbarkeit hat. Es gibt mittlerweile bereits Software, die auf Machine Learning basiert, und regelmäßig Top-Spieler schlägt. Das bedeutet auch, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis es Pokerspieler geben wird, die nicht mehr selbst im Internet spielen, sondern alle Aktionen von einer Software vorgeben oder direkt umsetzen lassen. Eine Weile lang werden sich die Anbieter von Online-Poker noch zur Wehr setzen. Aber ein paar Skandale werden wohl ausreichen, um den Geschäftszweig Online-Poker erheblich zu schrumpfen.

Wenn Online-Poker nicht mehr in der gewohnten Weise möglich sein sollte, könnte dies zu einer neuen Blüte beim klassischen Poker in den Spielbanken führen. Auch Las Vegas könnte dann noch einmal ganz neu aufblühen im Pokerbereich. Vielleicht werden dann auch die drei Casinos, die gerade ihre Pokerräume geschlossen haben, noch einmal umdenken. Letztlich hängt alles von der Nachfrage ab. Es hat schon einige Spiele gegeben, die teilweise sehr populär waren und dann irgendwann über den Zenit hinaus waren. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Backgammon. Es gab einmal eine sehr starke Backgammon-Szene, in der um sehr hohe Beträge gespielt wurde. Doch diese Szene existiert nicht mehr. Vielleicht wird Online-Poker das nächste Spiel, das von der Bildfläche verschwindet.

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