Die Casinos in New York dürfen wieder öffnen. Seit dem 9. September ist es möglich, in New York wieder Glücksspiele in Ladengeschäften anzubieten. Gouverneur Andrew Cuomo hat sich lange Zeit lassen mit der Entscheidung, den Casinos wieder die Möglichkeit zu geben, Einnahmen zu generieren. Auch nach der Wiedereröffnung wird es allerdings keine schnelle Erholung geben, denn es gelten strenge Hygienevorschriften. Der Gouverneur von New York hat entschieden, dass in den Casinos der Stadt wieder Besucher empfangen werden dürfen. Allerdings dürfen die Casinos maximal zu 25 Prozent ausgelastet werden. Zudem müssen alle Casinos nach der Wiedereröffnung ein sehr strenges Protokoll einhalten. Es gibt anspruchsvolle Hygienevorschriften, die sich aber im Kern nicht von den Hygienevorschriften unterscheiden, die zum Beispiel auch in Las Vegas oder in den deutschen Spielbanken gelten. Insofern sollte es viele Casino-Betreiber geben, die dazu in der Lage sind, die Vorschriften einzuhalten und den Casino-Betrieb wieder aufzunehmen. Die kleinen Casinos haben es wahrscheinlich etwas leichter.

Nur ein Viertel der maximalen Besucherzahl erlaubt

New YorkEine wichtige Vorschrift ist, dass in den Casinos eine gute Belüftung vorhanden sein muss. Bei den großen Anbietern sind wahrscheinlich aufwendige Lüftungsanlagen nötig, um diese Vorgabe einzuhalten. Bei Kleinbetrieben reicht es vielleicht in vielen Fällen schon, die Fenster und Türen zu öffnen. Der Abstand zwischen den Spielern muss penibel kontrolliert werden. Zudem werden im ersten Schritt ausschließlich Spielautomaten zugelassen. Tischspiele sind in den Casinos in New York nach wie vor nicht zugelassen. Auch das ist eine Vorgabe, die wahrscheinlich vor allem die größeren Anbieter trifft. Ohnehin dürfte es für die größeren Casinos schwer sein, mit einer Auslastung von 25 Prozent überhaupt eine ausreichenden Umsatz zu erreichen. Die laufenden Kosten sind bei großen Casinos prozentual oft höher als bei kleinen Casinos. Viele kleine Casino-Betreiber können zumindest darauf hoffen, die laufenden Kosten nach der Wiedereröffnung zu verdienen. Aber in vielen Fällen wird es wohl nur darum gehen, die Kosten zu senken durch die Einnahmen. Es wird noch lange dauern, bis die Casinos in New York wieder zum größten Teil schwarze Zahlen schreiben.

New York hat traurige Berühmtheit erreicht als einer der Orte, der am heftigsten von der aktuellen Gesundheitskrise getroffen worden ist. Die Nachwirkungen sind bis jetzt sichtbar. Aber in New York hat man es geschafft, die Situation deutlich zu entschärfen. Doch aufgrund der dramatischen Umstände, die in den letzten Monaten zu beobachten waren, gibt es bei den politischen Entscheidern nicht das Bedürfnis, möglichst schnell wieder alle Regeln aufzugeben. Es ist nachvollziehbar, dass gerade die Casinos sehr spät wieder öffnen dürfen. In vielen Ländern waren oder sind die Casinos länger geschlossen als andere Ladengeschäfte. Die einfache Wahrheit ist: Casinos sind nicht lebensnotwendig. Deswegen ist es im Zweifel vertretbar, die Casinos geschlossen zu halten. Für die Glücksspiel-Fans ist das unschön. Viel schlimmer ist aber, dass die vielen kleinen und großen Unternehmer, die in New York Casinos betreiben, in den letzten Monaten in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen sind. Viele Casino-Betreiber werden das Jahr 2024 finanziell vermutlich nicht überstehen. Allerdings muss der Fairness halber angemerkt werden, dass auch die meisten anderen Branchen in Schwierigkeiten sind. Insofern haben die Casino-Betreiber zumindest die berechtigte Hoffnung, dass sie nicht gleich von ihren Vermietern vor die Tür gesetzt werden. Da sich kaum ein Unternehmen im Moment eine Investition leisten kann, sitzen auch in New York viele Vermieter zusammen mit ihren Mietern die aktuelle Situation aus. Entscheidend wird sein, wie lange die Krise anhält. Irgendwann könnte es zum großen Casino-Sterben in New York kommen, wenn nicht wieder mehr Normalität möglich sein sollte. Mit einer Auslastung von 25 Prozent können die meisten Casinos jedenfalls dauerhaft nicht überleben. In Las Vegas dürfen die Casinos immerhin zu 50 Prozent ausgelastet werden und trotzdem schreiben die meisten Casino-Betreiber keine schwarzen Zahlen.

Keine Zusatzeinnahmen durch Speisen und Getränke

Die deutschen Glücksspiel-Fans, die öfter in Spielbanken oder Spielhallen unterwegs sind, kennen das: Viele Casinos bieten zusätzlich zum Glücksspiel auch noch Speisen und Getränke an. Doch in New York wird es vorerst nicht möglich sein, mit Speisen und Getränken zusätzliche Einnahmen zu generieren. Es gibt ein komplettes Verbot, das zunächst unbegrenzt gilt. Vermutlich wird eine Rückkehr zum gastronomischen Angebot erst dann erlaubt, wenn die Lage komplett im Griff ist. Auf den ersten Blick mag das kein großer Einschnitt sein. Aber gerade für viele kleine Casinos sind die zusätzlichen Einnahmen durch Speisen und Getränke wichtig. Viele Menschen, die sich nicht sonderlich mit Glücksspiel auskennen, vermuten vielleicht, dass Spielhallen und Spielbanken echte Goldgruben seien. Aber das gilt nur in Ausnahmefällen. Auch in Luxemburg sind die meisten Spielhallen kleine Unternehmen, die gerade genug Geld bringen, um eine kleine Familie zu ernähren. Auch in New York dürfte die Situation nicht prinzipiell anders sein. Viele kleine Casinos funktionieren unter normalen Umständen gerade so gut, dass sie dem Casino-Betreiber einen ordentlichen Lebensunterhalt ermöglichen. In vielen Fällen dürfte nicht einmal das der Fall sein, da die Konkurrenz in New York mindestens genauso heftig ist wie die Höhe der Mieten. Die zusätzlichen Hygienevorschriften bringen zusätzliche Kosten, fehlende Verkäufe verringern die Einnahmen und gleichzeitig dürfen die Casinos nur zu einem Viertel ausgelastet werden? Das ist ein Gesamtpaket, das viele Casino-Betreiber überfordern dürfte.

Viele Casino-Angestellte in New York sind längst entlassen worden. Auch nach der Wiedereröffnung wird es wahrscheinlich keine Neueinstellungen geben, denn die meisten kleinen und mittleren Casinos brauchen bei einer Auslastung von 25 Prozent nicht besonders viel Personal. Die Casino-Angestellten sind weltweit in einer schwierigen Lage. In Luxemburg gibt es immerhin die Kurzarbeit, die dafür sorgen könnte, dass die meisten Arbeitsplätze erhalten bleiben, bis die Krise komplett gelöst ist. Aber in den USA gibt es keine Kurzarbeit. Erst kürzlich hat MGM Resorts, der große Glücksspielkonzern mit zahlreichen Casinos in Las Vegas, bekannt gegeben, dass 18.000 Mitarbeiter entlassen werden müssen. Es ist nicht bekannt, wie viele Casino-Mitarbeiter in New York auf die Straße gesetzt worden sind bislang. Aber es ist davon auszugehen, dass sehr viele Menschen aktuell in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind, weil sie ihren Casino-Job verloren haben. Niemand kann sicher prognostizieren, wann die Casino-Jobs zurückkommen. Sicher ist nur, dass es lange dauern wird, bis auch in New York die Casinos wieder das alte wirtschaftliche Niveau erreicht haben. Nicht zuletzt müssen auch die Casinos einkalkulieren, dass viele Menschen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind und noch lange bleiben werden durch die Krise.

Online Casinos als Rettungsanker für New York

New Jersey hat bereits vorgemacht, dass es eine gute Idee sein kann, Online Casinos zuzulassen. Vielleicht wird es demnächst auch in New York viele Online Casinos geben. Derzeit gibt es einige Bundesstaaten, die ernsthaft diskutieren, ob es nicht eine gute Idee sei, angesichts der aktuell hellen Casino Erfahrungen, Online-Glücksspiel auf breiter Front zuzulassen. Sogar in Las Vegas könnten demnächst die Online Casinos eine wichtige Rolle spielen. Warum sind die Online Casinos für die Glücksspielbranche so wichtig? Ein einfaches Gedankenexperiment erklärt sehr leicht, wie nützlich die Online Casinos in der Krise sein können: Hätte jeder Casino-Betreiber neben seinem Ladengeschäft in New York auch noch ein Online Casino, hätten sämtliche Kunden in der Krise die Online-Glücksspiele nutzen können. Die geschlossenen Ladengeschäfte wären zwar immer noch mit hohen Kosten verbunden gewesen. Aber dafür hätte es dann zumindest gute Einnahmen in den Online Casinos gegeben. In New Jersey hat man genau diese Erfahrung gemacht, auch wenn die Online Casinos in der Regel nicht von den Betreibern der landbasierten Casinos angeboten werden. Aber wenn erst einmal die nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen vorhanden sind, um Online-Glücksspiele anzubieten, könnten auch Casinos in New York zusätzlich Online-Glücksspiele anbieten.

Auch in Luxemburg könnte es zu einem großen Wandel beim Online-Glücksspiel kommen. Ab Mitte 2024 soll es in Luxemburg eine Casino-Lizenz für Online-Anbieter geben. Warum soll nicht in Zukunft jede Spielbank und jede größere Spielhallen-Kette auch Online-Glücksspiele anbieten? Aus wirtschaftlicher Sicht wäre das auch in Normalzeiten wahrscheinlich sinnvoll. Es gibt einen Trend hin zum Online-Glücksspiel, der schon seit vielen Jahren zu beobachten ist. Schon deswegen wären die Betreiber der landbasierten Casinos gut beraten, das Online-Glücksspiel als zusätzliches Standbein aufzubauen. In Luxemburg gibt es demnächst zum ersten Mal sichere rechtlichen Voraussetzungen für das Online-Glücksspiel. Noch sind keine größeren Pläne von deutschen Glücksspielanbietern bekannt, die eigene seriöse Online Casinos anbieten wollen. Aber die Erfahrungen der letzten Jahre deuten darauf hin, dass zumindest die großen Glücksspielkonzerne auch in das Online-Glücksspiel einsteigen werden. Alles andere wäre jedenfalls eine Überraschung. Warum sollten die deutschen Unternehmen und Konzerne das Geschäft mit dem Online-Glücksspiel der ausländischen Konkurrenz überlassen? Wenn es eine deutsche Casino-Lizenz für Online-Angebote gibt, können auch die deutschen Unternehmen mitmischen. Für die deutschen Glücksspiel-Fans könnte das sehr positiv sein, denn vielleicht werden dann noch deutlich mehr Spielhallen-Klassiker aus Luxemburg in den Online Casinos auftauchen. Nicht zuletzt hoffen viele deutsche Glücksspiel-Fans darauf, dass die großen Klassiker von Merkur und Novoline demnächst auch wieder in den Online Casinos zu sehen sein werden. Aktuell ist es bedauerlicherweise nicht möglich, diese Spiele in deutschen Online Casinos zu spielen. Die New Yorker Glücksspiel-Fans und Casino-Betreiber wären allerdings froh, wenn sie nur solche Probleme hätten.