Pokerstars ist künftig nicht mehr verfügbar in China, Macau und Taiwan. Der größte Pokeranbieter der Welt zieht sich von diesen großen asiatischen Märkten zurück, da es bislang keine legale Möglichkeit gibt, Online-Poker in diesen Ländern anzubieten. Die Entscheidung kommt etwas überraschend, ist aber langfristig wichtig. Es gibt wohl kaum einen Pokerspieler, der noch nie bei Pokerstars gespielt hat. Pokerstars ist eine weltweit bekannte Marke, die mittlerweile zum Unternehmen Flutter Entertainment gehört. Das Unternehmen hat angekündigt, Pokerstars und sämtliche andere Marken aus China, Macau und Taiwan abzuziehen. Warum geschieht das und warum gerade jetzt? Die Antwort ist einfach: In China, Macau und Taiwan gibt es keine Lizenz für Online-Poker. Deswegen bewegen sich die Spieler, die bei Pokerstars in diesen Ländern aktiv sind, mindestens in einem Graubereich. Für Pokerstars war das bislang kein Problem.

China, Macau und Taiwan ohne Pokerstars

Pokerstars CasinoAber Pokerstars hat aus strategischen Gründen entschieden, die Präsenz in unregulierten Märkten zu reduzieren. In erster Linie geht es dabei darum, Probleme mit Glücksspielbehörden in regulierten Märkten zu verhindern. Es ist kein Geheimnis, dass Pokerstars darauf hofft, in Zukunft in den USA wieder eine große Nummer zu werden. Online-Poker könnte bald in vielen amerikanischen Bundesstaaten wieder zugelassen werden. Nach einer langen Abstinenz böte sich dann die Möglichkeit, auf einem der lukrativsten Märkte für Pokeranbieter wieder riesige Umsätze zu machen. Doch bei Pokerstars geht man wahrscheinlich aus guten Gründen davon aus, dass es Probleme bei der Lizenzerteilung geben könnte, wenn Pokerstars gleichzeitig in Märkten aktiv ist, die nicht reguliert sind. Zudem ist das finanzielle Risiko überschaubar. Pokerstars verzichtet zwar auf etwa 87 Millionen Dollar Umsatz im Jahr. Aber gemessen an der Gesamtgröße des Unternehmens ist das verkraftbar, insbesondere wenn demnächst der US-Markt hinzukommen sollte.

Pokerstars ist seit vielen Jahren in zahlreichen Märkten unterwegs, die Online-Poker nicht regulieren. Der Fairness halber muss aber erwähnt werden, dass das in den meisten Märkten bislang überhaupt kein Problem war. Beispielsweise wird in Luxemburg schon seit vielen Jahren Online-Poker geduldet. Es hat nie irgendwelche Schwierigkeiten für Spieler oder Anbieter gegeben, die Online-Poker in Luxemburg zur Verfügung stellen. Ab Mitte 2024 wird es sogar eine Lizenz für Pokeranbieter wie Pokerstars in Luxemburg geben. Insofern erledigt sich die Frage nach der Regulierung in Luxemburg komplett. Auch in vielen anderen europäischen Ländern ist Pokerstars seit vielen Jahren ein geduldeter Anbieter von Online-Poker. Ähnlich wie die Online Casinos und die Online-Buchmacher konnte sich Pokerstars in zahlreichen Ländern bislang darauf verlassen, dass auch ohne eine nationale Lizenz alles funktioniert. Allerdings muss erwähnt werden, dass Pokerstars in Luxemburg und anderen EU-Ländern immer davon profitieren konnte, dass es EU-Lizenzen gibt. Eine EU-Lizenz gilt nicht nur für das Land, in dem diese Lizenz ausgestellt wird, sondern für alle EU-Länder. Das ist zumindest die Auffassung von Glücksspielanbietern wie Pokerstars. Im nächsten Jahr erledigt sich dieses Thema komplett, wenn Luxemburg eine nationale Lizenz hat. In diesem Fall muss Pokerstars dann eine Lizenz für Online-Poker in Luxemburg beantragen. Ansonsten hätte Pokerstars wahrscheinlich ein großes Problem auf dem deutschen Markt. Aber noch gibt es keine deutsche Glücksspielbehörde für die Erteilung der Lizenzen. Doch die Behörde soll bald entstehen und dann dafür sorgen, dass Pokerstars und andere Glücksspielanbieter Lizenzanträge stellen können.

Grundsätzlich neue Strategie bei Pokerstars

Lange Zeit hat sich Pokerstars nicht sonderlich darum gekümmert, welche Regeln in den diversen Ländern gelten. Die einzige große Ausnahme waren die USA. Aber abgesehen davon war es bis zuletzt fast überall möglich, ein Konto bei Pokerstars zu eröffnen und im Internet Poker zu spielen. Das ändert sich nun ein Stück weit, denn Flutter Entertainment möchte das Portfolio bereinigen. Dazu gehört, dass die Länder, in denen die Regulierung nicht ausreichend ist für ein vernünftiges Pokerangebot, von der Vertriebsliste gestrichen werden. China, Macau und Taiwan stehen ganz oben auf der Liste der Länder, die in Zukunft nicht mehr als Wohnsitz bei Pokerstars angegeben werden können. Auch in Russland hat Flutter Entertainment das Angebot deutlich eingeschränkt. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich die langfristige Strategie von Pokerstars entwickelt. Wenn sich der US-Markt wie gewünscht in den nächsten Jahren öffnet, könnte Pokerstars zu den großen Profiteuren gehören. Es gibt keine andere Marke, die so beliebt und bekannt ist wie Pokerstars unter Pokerspielern. Deswegen wäre es wahrscheinlich sehr leicht, nach einer Marktöffnung schnell einen sehr hohen Marktanteil zu erreichen. Aber es ist keineswegs sicher, dass sich der US-Markt in der gewünschten Weise beim Online-Poker entwickeln wird. Sicher ist derzeit nur, dass es für Online-Buchmacher in Zukunft deutlich einfacher wird in den USA große Umsätze zu machen. Auch die Betreiber der Online Casinos haben realistische Chancen, in Zukunft viel Geld in den USA zu verdienen. Aber beim Online-Poker wird vieles davon abhängen, wie sich die einzelnen Bundesstaaten entscheiden. Online-Poker war viele Jahre lang in den USA überhaupt kein Thema. Einige Pokerprofis, die bevorzugt online spielen, sind aus diesem Grund sogar nach Kanada ausgewandert.

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Der amerikanische Markt ist für Pokerstars viel interessanter als die asiatischen Märkte, die auch ohne die Regulierungsproblematik diverse Schwierigkeiten mit sich bringen. Vermutlich ist man bei Pokerstars zu der Überzeugung gekommen, dass man sich entweder für den Rest der unregulierten Welt oder für die USA entscheiden muss. Die amerikanischen Behörden haben keine Hemmungen, ihre eigenen Regeln auch weit über die Landesgrenzen hinweg durchzusetzen. Bei der Erteilung von Lizenzen für Pokeranbieter wäre das sehr einfach. Alle Anbieter, die sich nicht an die nationalen Regeln weltweit halten, könnten zum Beispiel komplett vom amerikanischen Markt ausgesperrt werden. Ob es wirklich so weit kommen wird, darf bezweifelt werden. Aber Pokerstars hat durch die aktuelle Entscheidung den amerikanischen Glücksspielbehörden ein wichtiges Argument aus der Hand genommen. In Europa wird sich wahrscheinlich nicht viel ändern für Pokerstars. Alles andere wäre überraschend, denn auch in den letzten Jahren, als Pokerstars Kunden aus China, Macau und Taiwan akzeptiert hat, gab es nirgendwo in Europa Probleme für Pokerstars. Aber die Veränderungen auf dem europäischen Markt sind trotzdem wichtig für Pokerstars. Es gibt immer mehr nationale Regulierungen, sodass die EU-Lizenzen nicht mehr so wertvoll sind wie früher. Für Pokerstars bedeutet das nicht zuletzt, dass es nötig sein wird, in vielen verschiedenen europäischen Jurisdiktionen Anpassungen vorzunehmen, um die jeweils geltende nationale Regulierung einzuhalten. Auch in Luxemburg könnte das ein großes Thema werden. Allerdings ist noch nicht ganz sicher, wie die deutsche Regulierung für Pokeranbieter im Detail aussehen wird.

Pokeranbieter mit deutscher Lizenz kommen

Bei der Diskussion um die künftige Lizenz für Online Casinos und Online-Buchmacher wird mitunter übersehen, dass auch Lizenzen für Online-Poker geplant sind. Allerdings ist noch nicht ganz klar, wie die Umsetzung beim Poker erfolgen soll. Ein großer Vorteil für die künftige Glücksspielbehörde in Luxemburg könnte dabei sein, dass es deutlich weniger Pokeranbieter als Online Casinos und Buchmacher gibt. Neben Pokerstars gibt es nur noch eine überschaubare Menge an relevanten Pokeranbietern. Das wird sich auch nicht durch die neue deutsche Lizenz für Glücksspiele im Internet ändern. Der deutsche Markt ist zwar wichtig für Pokeranbieter, aber niemand erwartet, dass auf dem Pokermarkt noch einmal ein großer Boom starten wird. Im ersten Halbjahr 2024 hat es einen deutlichen Aufschwung bei den Pokeranbietern gegeben, auch bei Pokerstars. Aber dieser Aufschwung hing vor allem mit der aktuellen Krisensituation zusammen. Als alle Spielbanken und Spielhallen geschlossen bleiben mussten, hatten die Online-Anbieter einen strukturellen Vorteil. Es sollte niemanden überraschen, dass auch die Pokeranbieter von der Situation profitieren konnten. Doch mittlerweile hat sich die Lage weitgehend normalisiert und es ist eher unwahrscheinlich, dass sich beim Online-Poker die Zahlen noch einmal grundlegend in Zukunft ändern werden. Vieles deutet eher darauf hin, dass Online-Poker in Zukunft weiter schrumpfen wird.

Poker ist ein aufregendes Spiel, das vor etwa zwei Jahrzehnten in einem weltweiten Boom eine ganz eigene Internetgeschichte geschrieben hat. Aber Online-Poker stagniert im Gegensatz zu den Online Casinos und den Online-Sportwetten schon seit vielen Jahren auf einem mäßigen Niveau. Der Bedarf nach Online-Poker ist nicht gewachsen, sondern eher geschrumpft. Tendenziell wird das sich auch in Zukunft nicht ändern, zumal es mittlerweile schon Künstliche Intelligenzen gibt, die besser Poker spielen als alle menschlichen Gegner. Wenn die KI-Software erst einmal auf den heimischen Computern ankommt, dürfte es sehr schwer werden, überhaupt noch Online-Poker zu fairen Bedingungen anzubieten. Für dieses Problem muss Pokerstars genauso wie alle anderen Pokeranbieter im Internet eine passende Lösung finden, denn sonst ist das Geschäft mit Online-Poker irgendwann komplett vorbei. Aber Pokerstars gehört zu einem großen Unternehmen, das auch Sportwetten und Glücksspiele anbietet. Unter anderem gibt es auch ein Pokerstars Casino. Insofern sollte sich niemand Sorgen machen um die Zukunft von Pokerstars und Flutter Entertainment. Die aktuelle Entscheidung, Pokerstars aus China, Taiwan und Macau abzuziehen, belegt eindeutig, dass es große Zukunftspläne gibt. Nun muss sich zeigen, ob diese Pläne auch realisierbar sind. Sollten die Träume vom amerikanischen Markt in Erfüllung gehen, könnte Pokerstars noch einige sehr erfolgreiche Jahre vor sich haben.